Hoffnungsschimmer

Leben, Tod und Auferstehung


Standing Ovations für Inszenierung von Parole und Hoffnungsschimmer in Wiesentaler Pfarrkirche St. Jodokus

Kühles blaues Licht konkurriert mit den Strahlen der tief stehenden Sonne, die am späten Sonntagnachmittag, den Windböen zum Trotz, durch die Fenster in den Altarraum der Wiesentaler St.-Jodokus-Kirche fällt. Es herrscht erwartungsvolle Stille, der Blick der zahlreich erschienenen Besucher liegt auf den in Blau getauchten Akteuren.

„Musikalische und szenische Impulse zum Thema Tod“ kündigt das Programm für diesen ersten Fastensonntag an – auf- und vorbereitet vom Wiesentaler Amateurtheater Parole gemeinsam mit der Band und Singgruppe „Hoffnungsschimmer“. Konzipiert von Parole-Regisseur Achim Milbich steht das Bühnenstück „Nicht nur an jenen drei Tagen“ von Kurt Rose im Zentrum der Inszenierung und damit der Themenkomplex Leben, Tod und Auferstehung. Das ist schon per se nicht eben leichte Kost und als Theaterdarstellung schon eine Herausforderung. Ein „Wagnis“, dem sich die Parole gerne stelle, hatte Milbich im Vorfeld erklärt.

In neun Spielsequenzen nähert sich das Parole-Ensemble mit Alicia, Herbert und Ralf Mahl, Imani und Maren Milbich, Birgit Freidel, Chantal Metzler, Claudia Gauweiler, David Heger, Gesine Mack, Jasmin Herzog, Johannes Schlindwein, Marie und Nico Kullmann, Matthias Schmitteckert und Sonja Gäng den zentralen Fragen „über den Tod“. Mit sparsamem Requisiteneinsatz und beeindruckender Spielfreude visualisieren sie die Angst vor dem Sterben, Skepsis an der Sinnhaftigkeit von Jesus am Kreuz („Wem nützt dieser Tod?“ „Wie konnte Gott das zulassen?“) und Spekulationen über „Was kommt nach dem Tod?“. Mit den von Vivien Vogel aus- gesuchten christlichen Liedern bildet Hoffnungsschimmer mit Instrumenten und 24-köpfigem Chor, musikalisch geleitet von ihr und ihrem Bruder Kevin, eine perfekte und vor allem klangvolle Kombination mit dem szenischen Spiel.

Die Musik nimmt Stichworte aus dem Stück auf, rückt das Positive in den Vordergrund, wodurch es gelingt, auch der eher düsteren Thematik Licht und Zuversicht zu geben. Mit Zuversicht, Hoffnung und der Erkenntnis „Nur wer frei ist lacht“, „Wir lachen die Zweifel hinaus“ und „Wir lachen den Tod hinaus“, denn der „sitzt eingeklemmt zwischen Leben, hier und dort“ endet nach 90 Minuten eine außergewöhnliche Inszenierung, für die sich das Publikum mit begeistertem Stehapplaus bedankt. „Stark gemacht“ lobt ein Besucher beim Hinausgehen Regisseur Achim Milbich.

 

Ein Artikel aus der BNN von Petra Steinmann-Plücker