Hoffnungsschimmer

40 Jahre Hoffnungsschimmer –  Grund für einen Blick zurück


In der Vorweihnachtszeit vor 40 Jahren begann, was wir alle inzwischen als
„Band und Singgruppe Hoffnungsschimmer“ kennen.

Die Geschichte wurde schon oft erzählt. 1975 kamen Jugendliche und junge Erwachsene in Walldorf zusammen, um bei einem Gottesdienst gemeinsam zu singen. Zusammen mit jungen Musikern aus Wiesental war damit eine Keimzelle geschaffen, aus der sich schnell eine lebendige Gruppe entwickelte. Der „Hoffnungsschimmer“ war geboren. Musikalisch ging die Gruppe damals neue, revolutionäre Wege. Mit der „Duisburger Jazzmesse“ klangen erstmals elektrische Gitarren und ungewohnte Rhythmen durch die Kirchenräume. Gegen großen Widerstand, auch von manchen Pfarrern, erklangen afroamerikanische Gospels, Blues und Beat -teilweise mit deutschen Texten- in den Gottesdiensten. Die Welle, die die traditionelle Kirchenmusik modernisierte und den gesamten deutschsprachigen Raum erfasste, wird unter dem Begriff: „Neues geistliches Lied“ zusammengefasst. Dies ist bis heute die Basis und Quelle unseres Lied-Repertoires.

Von Anfang an war das Tun und die Struktur des Hoffnungsschimmers sehr eng und maßgeblich mit der Familie um Erhard Vogel verbunden. Erhard Vogel war von Beginn an, sowohl der geistige, emotionale, wie auch musikalische Dreh- und Angelpunkt der Gruppe.  Durch die Unterstützung seiner Frau Rosemarie und etwas später auch durch seine Kinder Vivian, Kevin und Eileen, war das Fundament für eine langfristige Umsetzung seiner Vorstellung einer zeitgemäßen und lebendigen Gottesdienstgestaltung geschaffen.

Aus den Jugendlichen der Anfangsjahre wurden im Laufe der Jahre Erwachsene, Eltern. Damit wandelte sich auch der Charakter der Gruppe. Familien bildeten nun den neuen Kern. Es kamen immer wieder neue Interessierte dazu, andere blieben weg. Eine Entwicklung die uns frisch hielt und immer wieder zwang, uns neu zu orientieren und aktiv zu bleiben. Das Gebiet aus dem die Aktiven nun kamen, erweiterte sich weiter rund um die Gemeinden Walldorf, Waghäusel  und Karlsdorf.

Zu unserem 25-jährigen Bestehen 1999 war es dann soweit: Die seit Jahren gefestigte Gruppe, entschloss sich, einen Verein zu gründen. Damit sollten verschiedene Aufgaben und Verantwortungen besser verteilt und von mehreren Schultern getragen werden. Um den Charakter der Gruppe nicht zu verändern sollte aber gleichzeitig die Freiwilligkeit und Entscheidungsfreiheit des Einzelnen nicht eingeschränkt werden. Beides ist uns zum größten Teil gelungen.

Als 2012, viel zu früh, unsere Führungsfigur und Musikalischer Leiter Erhard Vogel verstarb, war für uns nicht klar, ob der Hoffnungsschimmer die entstandene Lücke würde schließen können. Vielen wurde bewusst, dass unsere Gruppe inzwischen viel mehr als „Freizeitgestaltung mit christlichen Hintergrund“ ist. Hier treffen sich Freunde, die gemeinsam, jeder nach seinen Möglichkeiten, immer wieder und bewusst bereit sind, ihre Freizeit für eine moderne Gottesdienstgestaltung zu investieren. So ist es für uns ein enormer Glücksfall, dass Vivian und Kevin Vogel die Musikalische Leitung übernommen haben und somit die Gruppe weiter bestehen konnte.


Wir verstehen uns ganz bewusst nicht als Konzertchor. Unser Augenmerk lag die vergangenen 40 Jahre und liegt bis heute auf der musikalischen Unterstützung der Liturgie beim Gottesdienst. Wir wollen hierbei eine Gemeinschaft mit den Gottesdienstbesuchern bilden und die dazu notwendige Technik nicht in den Vordergrund rücken.

In den vergangenen 40 Jahren gab es naturgemäß einige Höhepunkte, die für einige von uns unvergesslich sind. Dazu gehören Gottesdienste bei Katholikentagen, Firm- oder Konfirmationsgottesdienste, der Gottesdienst gemeinsam mit Dom Hélder Câmara in Karlsdorf, die Mitwirkung bei einer Priesterweihe oder die Jazzmessen zu den Adventsgottesdiensten. Auch durften wir bisher drei Tonträger mit unserer Musik produzieren, wir machten Ausflüge und haben gemeinsam gefeiert. Für viele Gottesdienstbesucher aber, sind es oftmals die einfachen Gemeindegottesdienste die uns als Hoffnungsschimmer ausmachen.

Ein zurückliegender Zeitraum von 40 Jahren, sollte auch als Gelegenheit genutzt werden um Danke zu sagen: Vor Allem, an die große Hoffnungsschimmer-Familie der letzten 40 Jahre: Aktive und ehemalige Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker und deren Familien. Ihr alle habt euren Teil dazu beigetragen, dass es den Hoffnungsschimmer heute noch gibt, ganz egal, ob ihr schon 40 Jahre dabei seid, oder nur für einen Gottesdienst dabei ward. Ihr habt den Hoffnungsschimmer gestaltet - das daraus gemacht, was er heute ist. Danke, an diejenigen, die für uns Verantwortung übernommen haben. Mit einem Amt, dem Tun, oder dem wichtigen Wort zur richtigen Zeit. Danke, an die Verantwortlichen in den vielen Gemeinden, in denen wir die vergangenen 40 Jahre Gottesdienste begleitet haben. Schön, dass wir zu euch kommen dürfen. Danke, an die stillen Helfer im Hintergrund für die oftmals großen oder kleinen, aber notwendigen Arbeiten, die so leicht übersehen werden.
Und Danke an die unzähligen Gottesdienstbesucher in den vergangenen Jahren: für die Zustimmung und Unterstützung, für ihr Mitsingen, für ihr Zuhören, für die Kritik und auch für Ihren Applaus.

Unsere nächsten Termine sind abgestimmt, Inhalte besprochen. Wir freuen uns, weiter miteinander Gottesdienste musikalisch und inhaltlich zu gestalten. Und wir freuen uns, auf viele Ihrer Gesichter in den Bänken vor uns.