Hoffnungsschimmer

Der Hoffnungsschimmer - ein Thema, das einen großen Platz in Erhards Denken und Tun einnahm. Und dabei denke ich nicht nur an die ungefähr 700 Gottesdienste, die er zusammen mit Band und Chor mitgestaltete. Vielmehr auch an die Gespräche, Ideen und Gedanken zur passenden Liedauswahl oder die weit über 1500 Proben im Vorfeld der Gottesdienste.

Über 35 Jahre formte und führte er uns, eine Gruppe von Musikern und Sängern, stets mit dem Ziel, in Gottesdiensten die Liturgie in angemessener Form zu unterstützen und neue Denkanstöße zu geben. Was es heißt, über eine so lange Zeit, ununterbrochen, aus christlichen Idealen heraus, dieses Engagement zu zeigen, können wohl nur Wenige von uns erfassen.

Wir verlieren mit Erhard mehr als unseren Musikalischen Leiter. Er war bis zuletzt Dreh- und Angelpunkt unserer Gruppe. Wir verlieren einen Freund.

Er konnte mit uns beten und streiten, weinen und lachen, ernst diskutieren, auf seinen Standpunkt beharren, dann aber auch wieder nachgeben. Er konnte mit uns arbeiten und feiern, viele Geschichten erzählen, um uns dann aber wieder zum Wesentlichen hinzuführen.

Keiner von uns wird wohl die ihm eigene Art Gitarre zu spielen oder seine emotionalen Interpretationen z.B. von Liedern der Jazz-Messe vergessen.

Über viele Jahre hinweg hat er versucht, sein "viertes Kind", wie er selbst den Hoffnungsschimmer oft nannte, zu formen und auf eigene Beine zu stellen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir aufrecht stehen und unseren Weg alleine finden müssen.

Noch ist es für uns schwer, ja fast unvorstellbar, seine Lieder im Gottesdienst wieder zu singen. Die Löcher die er hinterlässt, werden wir nicht stopfen können, aber vielleicht gelingt es uns, kleine Brücken darüber zu bauen, die uns helfen weiterzumachen. Der Hoffnungsschimmer wird versuchen, in Erhards Geist einen neuen Weg zu finden, wie auch immer dieser aussehen wird.



Danke für unsere gemeinsame Zeit

Lieber Erhard - Auf Wiedersehn